Siehe ich bin des Herren Magd, mir
geschehe wie du es gesagt“ –
so lautet die deutsche Version der Hymne des XXXIV. Weltjugendtages.
Das marianische „Fiat“ aus dem Lukas-Evangelium 1,38 gab das Motto des diesjährigen WJT vor, der die letzten zwei Wochen in Panama stattfand. Seit der Initiative von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1984 finden alle zwei bis drei Jahre die Weltjugendtage in einem anderen Land statt – ein katholisches Glaubensfest, das Millionen Jugendliche aus allen Erdteilen zusammen kommen lässt.
Panama ist das dritte lateinamerikanische Weltjugendtags-Gastgeberland nach Argentinien (Buenos Aires, 1987) und Brasilien (Rio de Janeiro, 2013). Ein großes Ereignis für den kleinen mittelamerikanischen Küstenstaat, der nur 4,1 Millionen Einwohner zählt und der mit dem Panama-Kanal den karibischen Raum im Norden und den pazifischen Raum im Süden verbindet. Panama ist stark christlich geprägt. Rund 84 Prozent der Panamenos bekennen sich zur katholischen Kirche.
Dieser Weltjugendtag war mehr noch als frühere von dem Wunsch des Papstes geprägt, dass die Jugendlichen an die Ränder der Gesellschaft gehen. Wir haben auch die Schattenseiten zu sehen bekommen und/oder wollten sie bewusst kennenlernen: Die Situation der Indigenas, die
Lebensrealität junger Menschen, die mit HIV infiziert und deshalb
marginalisiert sind, die Situation von Armut und Migration, von Ausgrenzung und Drogensucht. Die Reichtümer Panamas seien ungleich verteilt, ungleicher als in zahlreichen anderen Ländern. Viele Menschen sähen die Korruption als Hauptproblem der Politik in Zentralamerika – so habe es auch Papst Franziskus in mehreren Ansprachen in Panama betont.
120.000 registrierte Dauerteilnehmer des Weltjugendtages gab es. Verhältnismäßig ein kleinerer Weltjugendtag, dafür mit einem stärkeren politischen Akzent. Im Mittelpunkt stand das Thema Berufung; ein bewusstes Ja zu sagen, zu einer konkreten Lebensgestaltung, Berufswahl, Entscheidung für ein Ordensleben oder für eine Ehe. Daneben stand noch die besondere Aufforderung an uns junge Menschen im Hier und Jetzt zu leben,
nicht zurück zu schauen und auch nicht zu sehr in die Zukunft. Das Leben findet heute statt und wir sollen mutig sein uns dieser Gegenwart immer bewusster zu stellen und dort zu leben. Die Vergangenheit dankbar anzunehmen, die Gegenwart mutig anzugehen und die Zukunft im Vertrauen auf uns zukommen zu lassen. Auch sind wir immer auf einem Pilgerweg und es geht immer weiter, nie zurück.
Jubel und Begeisterung einerseits und Frömmigkeit und Anbetung andererseits!
Ich durfte Teil der Gruppe Jugend 2000 sein und wir wurden von Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg und 10 Priestern aus dem süddeutschen Raum begleitet. Wir feierten jeden Tag die hl. Messe und hatten Gelegenheit in die Anbetung zu gehen, welche ein wahres Geschenk war, um zur Ruhe kommen zu können und in all dem Trubel, das Erlebte zu ordnen,
oder auch das Beichtsakrament zu empfangen.
Von der Anbetungskirche war es nicht mehr weit zur Cinta Costera, wo eine hl. Messe mit dem Erzbischof aus Panama, sowie die Willkommensfeier und der Kreuzweg mit dem Papst stattfanden.
In der Anbetungskirche konnten sich die verschiedenen Nationen treffen, um eine Stunde zu gestalten und die nordeuropäischen Länder (Norwegen, Schweden, Dänemark und Island) hatten am gleichen Tag eine Stunde übernommen wie die Jugend 2000 und so war es möglich meine Mitpraktikanten (Hedwig und Jule aus Dänemark), sowie (Elisabeth
und Sara aus Island) zu treffen. Wir freuten uns sehr und hatten ein bisschen Zeit, um uns auszutauschen. Wie klein die katholische Welt ist!