Nun ist auch meine wunderschöne Zeit in Schweden vorbei und ich bin um tausende Erfahrungen reicher.
Meine Praktikumseinsatzstelle war das Kloster der Birgittaschwestern in Vadstena/Schweden und ich möchte an dieser stelle ein RIESIGES DANKESCHÖN an alle aussprechen, die mir diesen prägenden Aufenthalt ermöglicht haben.
Wie ich überhaupt dazu gekommen bin, mit dem Bonifatiuswerk nach Schweden zu gehen?
Eine gute Freundin war drei Jahre zuvor auch als Praktikantin im Kloster der Birgittaschwestern in Schweden und schwärmte mir (berechtigt!) von ihrer Zeit dort vor. Und da ich schon immer den Wunsch hatte nach dem Abitur ins Ausland zu gehen, befasste ich mich genauer mit den Zielen des Bonifatiuswerkes und fand heraus, dass das „Praktikum im Norden“ genau das richtige für mich ist bzw. war. Die Betreuung während meines Aufenthaltes in Schweden fand im Kloster vor allem durch unsere liebe Schwester Monika statt, die mir alle Fragen und Anliegen beantworten konnte.
Das Kloster der Schwestern liegt direkt am Ufer des Vätternsees in der kleinen malerischen Stadt Vadstena. Vadstena bietet alles was man für den täglichen Bedarf braucht, von mehreren Cafés, über kleine Geschäfte bis hin zum Fitnessstudio, in welchem man Kurse wie Zumba oder Yoga und ähnliches belegen kann.
Die Arbeit, welche wir Praktikantinnen im Gästehaus verrichtet haben, war alltäglich, aber entspannt. Meist haben wir das Frühstück für die Gäste hergerichtet, haben dieses wieder aufgeräumt und gespült und haben dann hauswirtschaftliche Arbeiten wie das Putzen der Badezimmer und der Kirche, Staubsaugen und Co. im Gästeheim übernommen. Saisonal kamen dann noch Arbeiten wie das Schälen von Äpfeln, Kochen von Marmelade oder Pflücken von Beeren hinzu.
Zusätzlich hatte ich auch die Gelegenheit Gottesdienste und Andachten der Schwestern zu besuchen und Kontakte zur Kirchengemeinde aufzubauen.
Da ich durch die oben genannte Freundin genau wusste, was mich erwarten würde, kam ich gut mit den Arbeiten zurecht. Auch lernte ich viele neue Freunde kennen, zwar weniger Schweden selbst, aber dafür zum Beispiel aus Dänemark, Ruanda oder „Norddeutschland“. Während meines Aufenthalts waren 11 weitere Volontäre für mehr oder weniger lange Zeit (meist drei bis vier Wochen) in Vadstena. Mit diesen habe ich gemeinsam viel unternommen, wie Ausflüge in das Umland (z.B. zum Wandern auf den Omberg), oder Besuche zu den anderen Praktikanten nach Riga, Stockholm und Bergen, sowie zu Tagesausflügen in die nähergelegenen Städte wie Linköping auf ein Eishockeyspiel.
Als ich am 6.April in Schweden ankam, war der Winter gerade im Aufbruch. Auf dem See trieb zwar noch eine dünne Eisschicht, der Schnee lag in kleinen, eher braunen Häufchen hier und da, und die Farbe Grün habe ich verzweifelt gesucht. Aber dieser verbliebene Rest des Winters machte sich in den nächsten vier Wochen auf und davon. Und dann kam der Frühling. Der Frühling in Schweden ist bunt und grün, so voller Natur, wie man es sich in einem Bilderbuch vorstellen würde. In Vadstena wurden die Wiesen von Blumen geschmückt, sie waren nicht mehr weiß mit Schnee, sondern weiß durch eine Art Maiglöckchen. Nachdem die Tage dann auch länger wurden, schloss sich ganz schleichend der Sommer an. Und der gab in diesem Jahr alles. Es war ein Sommer wie ich ihn mir in Schweden nie vorgestellt habe: so viel Sonne und so viel Wärme. Wir Praktikanten der Schwestern waren im Sommer nach der täglichen Arbeit oder an unseren freien Tagen mindestens einmal pro Tag im Vätternsee baden.
Viele weitere Eindrücke durfte ich aber auch bei Besuchen bei den anderen Praktikanten sammeln, zum Beispiel in Riga und in Bergen. Auch nach Stockholm und Göteborg kam ich in diesem Zeitraum. Auch ein gemütliches und schönes Wochenende in Marieudd fand in diesem Zeitraum statt.
Nach diesen 6 Monaten mit überwiegend nur positiven Erfahrungen kann ich also nun guten Gewissens sagen: Schweden, ich komme wieder.
Ich hoffe, dass die gewonnen Freundschaften weiterhin auf lange Sicht hin bestehen bleiben und sage nochmals allen herzlichen Dank.