„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben“
Mit meinem Lieblingszitat von Hermann Hesse möchte ich meinen heutigen Blogeintrag beginnen.
Vor genau drei Wochen, bin ich in Stockholm angekommen und mein hiesiger Anfang hatte wirklich einen Zauber inne.
Zwischen Gemeindearbeit in Stockholm, über die Arbeit im KPN und bei der Caritas bis hin zu meinem Studium in Uppsala, nebenbei ankommen und einleben – es gab immer einiges zu tun und kein Tag war wie der andere. Jetzt kann ich sagen, dass ich angekommen bin, mich wohl fühle und glücklich bin.
Heute möchte ich gerne von meiner Arbeit im KPN (Katolska Pedagogiska Nämnden) berichten. Die Übersetzung katechetisches, pädagogisches Zentrum trifft es am besten. Das KPN ist ein Projekt zwischen dem Bonifatiuswerk Paderborn durch das es finanziell unterstützt wird und dem Bistum Stockholm. Der Bischof hatte damals den Wunsch, dass die Ehrenamtlichen und Priester, Ordensleute, Unterstützung in der katechetischen Arbeit erfahren, in Form von Arbeitsmaterialien. Für die 6 Mitarbeiter*Innen war klar, dass sie den Wunsch des Bischofs gerne umsetzen möchten. So wurden nach und nach Arbeitsmaterialien für Kinder und Jugendliche erarbeitet, und parallel dazu für die Katecheten speziell Arbeitshefte zur Vorbereitung. Die Nachfrage ist immens und die Bücher wurden schon in 2 weitere Sprachen übersetzt (finnisch und dänisch). So gibt es inzwischen Bücher und Arbeitshefte für die Altersklassen 7-15.
Dem KPN liegt es daran, einen Sinn für die Glaubensweitergabe von Beginn an zu vermitteln, die in eine lebenslange Katechese übergeht. Viele Familien haben sich auch an das KPN gewendet, weil es Ihnen ein Anliegen ist, den Glauben in der Familie weiterzuvermitteln. Die Familie ist eine Hauskirche und somit ein Ort, den Glauben zu praktizieren. Die Frage der Eltern war nur „Wie?“ und somit wurde ein Leitfaden entwickelt, als Unterstützung für die Familien.
Da es keinen Religionsunterricht in den Schulen gibt, verlagert sich der Schwerpunkt auf die Katechesen in den Gemeinden. Die Katechesen-Arbeit liegt in der Hand der Pfarrer und sie sind auf die vielen Ehrenamtlichen angewiesen. Das Interesse, sich einzubringen und zu helfen, ist groß. Die Katholiken hier tragen das Feuer für Jesus Christus in ihrem Herzen und wollen ihren Glauben weitergeben.
Auch organisiert das KPN im Wechsel einmal den Franziskustag und einen Tag für die Ehrenamtlichen. In diesem Jahr, am Samstag, den 29. September findet dieser in Södertälje statt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Damit möchten sie im Namen des Bistums den vielen Ehrenamtlichen für ihr Engagement danken. Es gibt Workshops und Gelegenheit zur Reflexion und zum Austausch.
Das KPN legt einen großen Wert darauf, einen engen Kontakt zu den Katecheten zu haben. Sie möchten nah am Puls der Bedürfnisse sein und sind auf Rückmeldungen wie es in der Praxis läuft angewiesen. Der Kontakt zum Bischof ist eng und für Priester ist es auch eine gute Anlaufstelle wenn sie Materialien brauchen z.B. ein Heft für die Vorbereitung auf das Sakrament der Ehe. Dafür wurde auf Nachfrage eines Priesters ein kleines Heft entwickelt und in die einzelnen Pfarreien verschickt, welches sehr geschätzt wird.
Wie Ulrika Erlandsson, die Leiterin des KPN betont hat, möchten sie den Ehrenamtlichen und allgemein Katholiken vermitteln, dass es schön und wertvoll ist, Katholik in einer Minorität zu sein. Sie sind wirklich stolz und zeigen es auch. In Stockholm, insbesondere in der St. Eugenia Gemeinde wird viel wertvolle Arbeit geleistet und es ist jeden Tag was los. Gerade da, wo sich eine Minderheit zeigt, wird sich zusammengetan und zusammengehalten. Ohne die vielen Ehrenamtlichen würde das alles nicht gehen. Denn Schweden ist ein Missionsland und die Menschen kommen aus allen Ecken der Welt, insbesondere die arabisch-sprechende Gruppe entwickelt sich sehr stark. Die Not ist groß und es ist unsere Aufgabe den Menschen zu helfen.
Es ist für mich immer eine große Freude dort zu sein und ich kann viel lernen. Die lockere und herzliche Atmosphäre gefällt mir sehr und auch wenn ich nicht so viel machen kann, sind die Dankbarkeit und Wertschätzung für meine Hilfe immer groß und machen alles wett. Es ist wichtig, dass einem auch langweilig ist, denn in den Situationen, in denen ich Dinge mache, die mir trist vorkommen, sind es die fruchtbarsten für die Lebensschule.
Hej då!