Ein Auslandsjahr – das war immer mein Plan nach dem Abitur. Und nun ist es endlich so weit. Mit dem Abschluss in der Tasche und einem Koffer, der gerade noch so die 23kg-Grenze einhielt, bin ich vor knapp 2 Wochen in den Flieger Richtung Norden gestiegen. Am Stockholmer Flughafen wurde ich dann von Anna Nick begrüßt und wir verbrachten einen schönen Tag zusammen in der Hauptstadt, ehe ich am Abend mit dem Bus nach Vadstena weiterfuhr.
Am nächsten Morgen lernte ich dann Bibbi, Schwester Monika und die anderen Praktikantinnen kennen, die mich am Abend zuvor schon vom Bus abgeholt hatten. Die entspannte, familiäre Stimmung im Gästehaus macht einem das Eingewöhnen wirklich leicht und dass viele hier Deutsch sprechen, ist am Anfang ziemlich hilfreich. Auch wenn es natürlich mein Ziel ist, hier bald Schwedisch zu sprechen ;).
Am Nachmittag kam dann auch meine Mitpraktikantin Johanna in Vadstena an und in den nächsten Tagen lernten wir das Haus, die Abläufe und den Ort kennen.
Die Wege sind in der kleinen Stadt am Vätternsee nicht weit, doch schnell wussten wir das hauseigene Tandem zu schätzen, mit dem wir oft zum Einkaufen, zur Bibliothek oder zum baden an den Steg fahren und auf dem man immer ein Hingucker ist.
Direkt an meinem ersten Wochenende fand hier die Vadstena-Wallfahrt des Bistums Stockholm statt, mit etwa 2000 Gästen und einem großen Gottesdienst im Schlosshof. Bei dieser Gelegenheit konnten wir direkt erleben, wie international die katholische Kirche in Schweden ist.
Ähnliches begegnete uns auch am zweiten Wochenende, als hier neben dem Vadstena-Triathlon auch ein Jugendwochenende der Jugendorganisation Sveriges Unga Katoliker stattfand, bei dem wir auch an einigen Aktionen teilgenommen haben. Es war zwar alles auf Schwedisch, sodass wir nicht wirklich viel verstanden haben, aber Spaß gemacht hat es trotzdem.
Ansonsten kümmern wir uns hier um das Frühstück und die Zimmer, helfen ab und zu im Klosterladen, staubsaugen auch mal die Kirche, kochen, backen Kuchen, machen Ausflüge und schauen uns die wirklich schönen Sonnenuntergänge über dem See an, der keine zehn Meter vom Gästehaus entfernt ist.
Nachdem ich also gut hier angekommen bin, werde ich mich in nächster Zeit vermehrt um meine Schwedischkünste kümmern, aber vorher verbringe ich mein drittes Wochenende hier zusammen mit den anderen Praktikanten aus Schweden in Marieudd, dem Ferienhaus des Newman Instituts.
Also dann: Hej då, vi ses!