Heute melde ich mich wieder aus Riga! Doch vor kurzen war ich noch ganz woanders. Nämlich in Ilukste, einem kleinen 2638-Seelendorf im Südosten Lettlands an der Grenze zu Litauen. Dort fand nämlich ein Jugendcamp unter dem Namen "Oasis" statt. Gut 50 Jugendliche aus ganz Lettland im Alter von 14 bis 18 Jahren nahmen an dem katholischen Jugendcamp teil! Das Projekt findet insgesamt 4 Mal im Jahr, also zu jeder Jahreszeit, statt und wird von jungen Teamern im Alter von 19 bis 25 Jahren geleitet. Jetzt denkt jeder an so etwas wie ein Besinnungswochenende mit Firmlingen oder eine Art Zeltlager von Jugendverbänden im Sommer. Zeltlager ist zwar schon sehr nah dran, aber dennoch ist es irgendwie ganz anders!
Sich (selbst) und Gott kennenlernen - bei vollem Programm
Innerhalb von sechs Tagen, lernen sich die Jugendlichen intensiv kennen, entdecken Gott in ihrem Leben, machen intensive Gotteserfahrungen und lernen sich selbst dabei ganz anders kennen. So zumindest würden die lettischen Jugendlichen es beschreiben! Die Tage sind super krass durchstrukturiert, angefangen von sportlichen Aktivitäten, über Psalm- und Lobpreisgebete, Katechesen, Messen, spirituellen und gemeinschaftlichen Erfahrungen, Workshops, Kleingruppengesprächen, Musik, Austausch über Gott, Beichte, Segen und jede Menge Gebet. Und jetzt denkt nicht, diese Aktivitäten seien über die 6 Tage verteilt. NEIN! Jeden Tag findet jeder dieser Punkte statt. Puh da kann man zwischendurch schon echt mal durchhängen! Aber das ist nicht drin, irgendwann vergisst man, dass man nur 4-5 Stunden in der Nacht geschlafen hat, bis man dann mittags um zwei dringend einen Kaffee braucht, um genug Energie für den Rest des Tages zu haben. :)
Mit Gott an der Seite
Besonders gut hat mir der Austausch mit den vielen jungen Menschen gefallen, die zwischen den einzelnen Veranstaltungen auf mich zukamen. Man bemerkte bereits von Beginn an, dass die Jugendlichen nicht einfach nur aus Spaß an diesem Projekt teilnahmen, sondern wirklich mit der Erwartung kamen, sich mit Gott auseinandersetzen zu wollen. Viele berichteten mir von intensiven Gotteserfahrungen, die sie bei Oasis gemacht hatten. Für den Einen war das Kreuzweggebet, für die Anderen die Gemeinschaft und für wieder einen Anderen die Beichte, eine auslösende Erfahrung. Besonders berührt war ich von einem Jungen, der mir erzählte, dass er eigentlich gar nichts von Gott wusste und auch keine Beziehung zu ihm hatte. Deshalb hatte er auch gar nicht geplant an Oasis teilzunehmen, bis er kurzfristig von einem Freund spontan mitgenommen wurde. Er erzählte mir von seinen vielen guten Erfahrungen und dass er nun darauf vertrauen dürfe, dass Gott an seiner Seite ist…Tag für Tag aufs Neue. Wow, wie schnell Gott es doch schafft, in einem Leben anzukommen, wenn man sich nur darauf einlässt!
Auch ich bin dankbar für diese besondere Erfahrung! Bald berichte ich Euch gerne wieder von meiner Arbeit hier in Riga!
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