Hallo zusammen, ich bin Anna Lena Drees und melde mich aus einem Land, dessen Flagge man fast für die österreichische halten könnte. Aber der Streifen in der Mitte ist schmaler und auch die Rottöne sind etwas anders.
Einfacher wird es, wenn ich die Hauptstadt nenne, in der ich auch wohne: Riga! Ich bin also die nächsten drei Monate, wie die meisten jetzt erraten haben werden, in Lettland. Mit meinen 22 Jahren studiere ich eigentlich Religionspädagogik an der Katholischen Hochschule in Paderborn. Aber ich habe das Glück mein Gemeinde- und Schulpraktisches Studium im Baltikum machen zu können. In dieser Zeit kann ich hoffentlich viel über die lettische Pastoral hier in der katholischen Diasporasituation lernen. Zwar kenne ich das auch aus Teilen Deutschlands, aber meine Heimatstadt Büren ist dann zugegeben doch sehr katholisch geprägt.
Vor einer Woche startete ich per Flugzeug in dieses Abenteuer. Sr. Hannah Rita Laue und Matthias Hein begrüßten mich gemeinsam am Flughafen und fuhren mit mir gleich ein paar Schleifen durch Riga. Ein erster Eindruck einer winterlichen Stadt! Zurzeit liegt Schnee und die Temperaturen variieren von -6 bis +3 Grad Celsius. Also: Warm anziehen!!!
Riga ist mit rund 700.000 Einwohnern die größte Stadt des nördlichen Baltikums und damit fast so groß wie Frankfurt am Main. Die Stadt ist ethnisch geprägt von Letten und Russen, wobei die Letten im eigenen Land mit nur 46,3 Prozent eine knappe Mehrheit bilden.
Das Stadtgebiet Rigas grenzt im Nordwesten an die Ostsee. Nachbarländer sind Estland, Weißrussland, Russland und Litauen. Geographisch gesehen liegt Lettland in der Mitte von Europa. Wenn Euch die Lage näher interessiert, schaut doch einfach einmal auf der Landkarte nach. ;-)
Irgendwo da, wohne ich, genauer im Kloster der Dominikanerinnen von Bethanien, einer kleinen Gemeinschaft bestehend aus vier Schwestern. Mein kleiner Wohnbereich ist sehr schön eingerichtet. Ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank und ein gemütliches Bett gestalten den Raum freundlich und bieten mir genug Raum um mich wohl zu fühlen. Auf meinem Flur leben noch einige Studentinnen, die aus Dörfern kommen und während ihres Studiums in Riga bei den Schwestern wohnen können. Und, man höre und staune, noch eine andere deutsche Praktikantin. Sie heißt Hannah. Alle gemeinsam teilen wir uns Bad und Küche. Den Schwestern laufe ich am Tag ab und zu über den Weg. Ein fester Bestandteil ist die Vesper am Abend. Durch das Mitbeten kann man in die Ordensgemeinschaft hineinschnuppern und neue spirituelle Erfahrungen machen.
Auch einige lettische Wörter wie „Labdien!“ – „Guten Tag!“ oder „Paldies!“ – „Danke!“ habe ich bereits gelernt. Viele der Einheimischen beherrschen aber zum Glück auch die englische Sprache. Puh, Glück gehabt. J
In den vergangenen Tagen habe ich bereits Projekte in der Pastoral, wie z.B. Radio Maria (in Deutschland mit Radio Horeb zu vergleichen); die Sonntagsschule der Schwestern und die Suppenküche der Missionarinnen der Nächstenliebe, kennengelernt. Aber diese Woche gibt es noch weitere zu entdecken. Es ist sehr spannend, mit den Menschen hier vor Ort in Kontakt zu kommen. Ich freue mich auf diese Erfahrungen und berichte gerne beim nächsten Mal mehr davon!
Bis dahin, herzliche Grüße aus der Hauptstadt Lettlands
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