Eine katholische Messe mit anschließendem Feiern auf einem großen öffentlichen Platz ist in Deutschland auch etwas spezielles, aber vielleicht nicht ganz so besonders und aufsehenerweckend wie in Schweden. Am vergangenen Samstag durften wir, Magdalena Overberg, Ricarda Clasen, Raphaela Polk, Marcel Fischer und Anna Nick bei einem solchen besonderen Erlebnis mit dabei sein.
Mitten auf dem Kungsträdgården in Stockholm, einem der zentralsten und meist besuchten Plätze der schwedischen Hauptstadt, fand der erste „Franciskusdagen“ (Franziskustag) statt, der von der Katholischen Pädagogischen Abteilung (KPN) des Bistums Stockholm organisiert wurde. Der Tag stand ganz im Zeichen des Heiligen Franziskus, dessen Gedenktag der 4. Oktober ist.
Es war ein Fest für Kinder mit ihren Familien und Haustieren. Haustiere in der Stockholmer Innenstadt? Oh ja! Schon während der feierlichen Messe mit Bischof Anders Arborelius auf der großen Bühne des Kungsträdgården gab es ein Schauspiel zum Leben des Heiligen Franziskus von Assisi, der bekanntlich zu den Tieren sprach und passend dazu war das ein oder andere Hundebellen zu hören. Nach der Messe spendete Bischof Anders allen mitgebrachten Haustieren einen Segen. Darunter tummelten sich neben Hunden auch Katzen, Kaninchen und sogar Hamster.
Nach der Messe verteilten wir Zimtschnecken und Getränke an alle Kinder, die von Stand zu Stand zogen. Neben Ponyreiten und „Fische angeln“, konnten sich die Kinder schminken lassen und es gab ein buntes musikalisches Bühnenprogramm. Die älteren Besucher konnten sich an den Ständen verschiedener katholischer Organisationen informieren und einen Vortrag zur Enzyklika „Laudato si“, die Papst Franziskus im vergangen Jahr veröffentlichte, in der Gemeinde St. Eugenia besuchen.
Eine so große katholische Veranstaltung in der Öffentlichkeit ist in Schweden wirklich selten und besonders. Der Franziskustag war schon ein kleiner Vorgeschmack auf den Besuch von Papst Franziskus in einem Monat. Einige Spaziergänger und Touristen fragten uns während der Messe und des Festes, was wir feiern würden und wer der Veranstalter sei. Auf die Antwort „die katholische Kirche“ bekamen wir erstaunlich positive Rückmeldungen. Wir hatten am Ende des Tages das Gefühl ein Zeichen gesetzt zu haben.
Und wir freuten uns zusammen mit ‚KPN’ und dem Bistum Stockholm über einen gelungenen Franziskustag, der auch uns Praktikanten Spaß bereitet hat. Ulrika Erlandsson, die Vorsitzende von ‚KPN’,
dankte in ihrer Ansprache auch dem Bonifatiuswerk für seine wichtige finanzielle Unterstützung für diesen Tag.
Kommentar schreiben
Sebastian Schwertfeger (Freitag, 14 Oktober 2016 19:33)
Tolle Sache! Schön, wie experimentierfreudig Kirche sein kann. Hoffe, Ihr nehmt von dem Gefühl der nordischen Diaspora etwas mit nach Deutschland!