Noch bevor ich überhaupt mein Praktikum in Uppsala begonnen habe, hatte ich schon gegoogelt und überlegt, welche besonderen Feste ich in meiner Zeit in Schweden miterleben werde. Midsommar ist mir da direkt als erstes eingefallen und fällt glücklicherweise noch genau in meine dreimonatige Praktikumszeit – und letztes Wochenende am 24. und 25. Juni war es dann soweit.
Aber was ist Midsommar eigentlich?
Midsommar wird jedes Jahr an dem Samstag gefeiert, der zwischen den 20. und 26. Juni fällt und ist nach Weihnachten das zweitgrößte Fest hier in Schweden. In den skandinavischen Ländern und im Baltikum wird es in dieser Zeit auch nachts kaum dunkel. Hier in Uppsala, was ja im Süden Schwedens liegt, ist es natürlich nicht ganz so extrem wie in den nördlicheren Regionen, dennoch wird es nachts nie komplett dunkel und man kann schon morgens um 3 Uhr von der aufgehenden Sonne geweckt werden. Da es im Gegensatz dazu im Winter hier überwiegend dunkel ist, lässt sich leicht erklären, warum der Sommer in diesen Ländern wohl so besonders gefeiert wird.
Am Midsommarafton (Freitagabend) wird traditionell die Midsommarstång gehisst. Diese Stange ist mit Blättern und Blumen geschmückt. Später tanzen dann alle um diese Stange im Kreis herum – meistens werden die Tänze vorgetanzt bzw. vorgegeben.
Wir Praktikanten hier in Uppsala haben uns dieses besondere Fest natürlich nicht entgehen lassen! Am Midsommarafton und auch am Samstag (Midsommardag) waren wir in Gamla Uppsala, wo besonders traditionell das Midsommarfest gefeiert wird. Hier haben sehr viele Familien, aber auch einige Freundesgruppen und natürlich Touristen das beliebte Midsommarfest gefeiert. Dazu gehören natürlich die bekannten Blumenkränze, die man sich dort machen konnte und das Tanzen um die Maistange herum. Das war besonders lustig, da es in Gamla Uppsala so war, dass alle von einer Frau und einem Kind angeleitet wurden. Die beiden haben die Tänze und Bewegungen vorgemacht, die dann alle zu live gespielter Musik nachgetanzt haben. Es war schön zu sehen, dass bei der ganzen Sache nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern, Großeltern und natürlich auch wir Praktikanten sehr viel Spaß hatten. Wir Mädchen haben es uns auch nicht nehmen lassen über sieben Zäune zu hüpfen auf sieben verschiedene Wiesen, um sieben verschiedene Blumen zu pflücken, die man dann abends unter sein Kopfkissen legt, um in der Nacht im Traum zu erfahren, welchen Mann man später heiraten wird. Besonders schön waren auch die Trachten, die sowohl die Männer als auch Frauen bei dem Midsommarfest getragen haben.
Es waren zwei sehr schöne Tage, die wir in Gamla Uppsala verbracht haben, und ich bin unglaublich froh darüber, Midsommar einmal hier in Schweden miterlebt und gefeiert zu haben!
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