Fahrradwallfahrt: 5 Tage und 353 Kilometer sind geschafft!

Die Wallfahrer wurden von den Birgittaschwestern und drei weiteren Praktikantinnen herzlich begrüßt.
Die Wallfahrer wurden von den Birgittaschwestern und drei weiteren Praktikantinnen herzlich begrüßt.

Ein sonniges "Hej" von allen Wallfahrern! Gestern Nachmittag sind wir in Vadstena angekommen und wurden hier neben strahlendem Sonnenschein und dem klarblauen Vätternsee auch von den Birgittaschwestern und den drei Praktikantinnen Britta Förstermann, Melanie W. und Anna Lütz herzlich in Empfang genommen. Jetzt liegen fünf anstrengende Tage und 353 Kilometer schwedische Landschaft hinter uns. Deshalb haben wir uns gestern spontan dazu entschlossen, uns heute einen Ruhetag zu gönnen, in Vadstena zu entspannen und morgen gestärkt die nächsten Kilometer Richtung Kopenhagen anzugehen. Und nun haben wir auch endlich ein Ziel! Wir dürfen in Kopenhagen zwei Tage lang bei den Redemptoristen unterkommen. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man nun ein wirkliches Ziel hat.

Doch was ist auf der Wallfahrt bisher geschehen...

 

Tag 1: 47 Kilometer von Uppsala nach Enköping
Nachdem das letzte Gepäck auf den Rädern und im Auto verstaut war, ging es am Samstagmorgen endlich los! Nach einer so langen Vorbereitungszeit ein tolles Gefühl. Bei Sonnenschein und leichtem Rückenwind hatten wir unser Ziel für die Mittagspause, die mittelalterliche Kirche in Härkeberga, schnell erreicht. Danach ging es ruhig weiter nach Enköping. Hier war unser Nachtlager die katholische Gemeinde St. Ilian. St. Ilian in Enköping gehört immer noch zur Pfarrei von Uppsala. Und das bei einer Entfernung von 50 Kilometern. Für manche von uns eine ungewohnte Vorstellung.

 

Tag 2: 82 Kilometer von Enköping nach Köping
Eigentlich sollte uns der zweite Tag nur bis nach Västerås bringen. Als wir schon am Mittag vor dem Dom in Västerås standen und die Wetterbedingungen mit Rückenwind und Sonnenschein mehr als gut waren, beschlossen wir über unser Tagesziel hinauszufahren. Es ging für uns weiter bis nach Köping. Auf dem Weg kamen wir am wunderschönen Strömsholm Schloss vorbei. Auch in Köping kamen wir im Gemeindehaus der katholischen Gemeinde unter und hatten auch in der zweiten Nacht ein Dach über dem Kopf.

 

Auch das Schloss in Örebro lag an der Strecke.
Auch das Schloss in Örebro lag an der Strecke.

Tag 3: 62 Kilometer von Köping nach Örebro
Nach einer Messe in der katholischen Kirche in Köping ging es für uns weiter. Auch am dritten Tag konnten wir über unser Tagesziel hinausfahren. Eigentlich sollte die Etappe bereits in Arboga enden. Hier bekamen wir eine private Führung durch die wunderschöne Kirche und uns wurde sogar ein kleiner Mittagsimbiss der Schwedischen Kirche serviert. Trotzdem beschlossen wir noch weiterzuradeln, bis wir in Örebro ankamen. Hier packten wir zum ersten Mal unsere Zelte aus. Unser Nachtlager war ein Campingplatz am Stadtrand. Einige von uns sprangen als erstes in den kalten Pool, bevor es unter die warme Dusche ging. Nach einer hellen Nacht im Zelt (so richtig dunkel wird es derzeit nachts in Schweden nicht mehr) war der vierte Tag gekommen.

 

Tag 4: 76 Kilometer von Örebro bis Askersund
Nach drei recht entspannten Tagen auf dem Fahrrad wurde der vierte Tag zu einer Herausforderung. Der Wind kam nun nicht mehr von hinten, sondern von vorne. Dazu war es ziemlich warm und die Strecke hielt einige Steigungen für uns bereit. Doch auch wenn man manchmal kaum noch weiter mag, lassen einen kurze Pausen neue Kraft schöpfen und einen weiterfahren. Doch auch an diesem Tag verlor unsere Gruppe nicht ihre gute Stimmung und das Gefühl von "Ankommen" ist immer wieder grandios. So auch am Nachmittag des vierten Tages, als wir einen Campingplatz bei Askersund erreichten. Askersund liegt an der Nordspitze des Vätternsees und alle wagten sich mutig für ein Bad in den kalten See. Eine willkommene Erfrischung!

Das Kirchentor der Birgittaschwestern in Vadstena.
Das Kirchentor der Birgittaschwestern in Vadstena.

Tag 5: 86 Kilometer von Askersund nach Vadstena
In Askersund wurden wir an diesem Morgen nicht von Sonnenschein, sondern von viel Wind und Wolken begrüßt. Die Wolken brachten am Vormittag auch einen kräftigen Schauer, sodass wir unsere Regenausrüstung zum ersten Mal testen konnten. Dazu kamen wieder einige Berge, die wir erklimmen mussten. Gegen Mittag kam die Sonne wieder zum Vorschein und brachte neue Hitze mit sich. Die Strecke bis zur Mittagspause in Motala schien kaum zu enden. Doch nach einer längeren Pause haben wir uns alle zusammengerauft und tatsächlich noch die letzten 20 Kilometer bis Vadstena geschafft! Und wieder mal ein unglaubliches Gefühl! Nach einer gemeinsamen Messe mit den Schwestern kam bei allen von uns der Gedanke auf, einen Tag hierzubleiben und morgen auf einer geänderten Strecke weiter nach Kopenhagen zu fahren. Es scheint eine vernünftige Entscheidung gewesen zu sein.

 

Morgen geht es weiter nach Gränna, dann Jönköping und dann weiter Richtung Süden! Weiter in unserem Pilgeralltag: aufstehen, packen, Frühstück, Impuls, Abfahrt, Mittagspause, fahren, ankommen, auspacken, Abendessen, schlafen. Und hoffentlich weiterhin ohne Schäden! Außer ein paar leichten Sonnenbränden, etwas Muskelkater und etwas Staub auf den Rädern ist bisher nämlich noch nichts und niemand zu Schaden gekommen!

 

Wir melden uns wieder, sobald wir die Möglichkeit haben!

 

- Anna Nick für die gesamte Pilgergruppe

 

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