Die vergangene Woche stand für die Praktikanten aus Uppsala und mich ganz im Zeichen der schwedischen Hauptstadt. Gleich zweimal ging es für uns ins 80 km entfernte Stockholm und beide Male auch in die katholische Gemeinde St. Eugenia. Diese ist die älteste (gegründet 1783) und größte katholische Gemeinde Schwedens und liegt sehr zentral am Kungsträdgården, quasi gegenüber vom königlichen Palast.
Am Donnerstagabend war unser voller Einsatz gefragt: das Newmaninstitut veranstaltete zusammen mit der Theologischen Hochschule Stockholm eine Diskussion zwischen der Erzbischöfin der Schwedischen Kirche, Antje Jackelén (übrigens ursprünglich aus Deutschland), und Sarah Coakley, Professorin für Religionsphilosophie an der Universität Cambridge. Bevor es zum Meinungsaustausch zum Thema „Der Mensch – wer ist er? Zufall der Evolution und Gottes Abbild“ ging, war es unsere Aufgabe den Veranstaltungssaal vorzubereiten und dank unserer starken Praktikantinnen Katharina und Ruth war das schnell geschehen. Und auch nach der Veranstaltung war der Saal wieder schnell in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Natürlich hatten wir auch alle die Gelegenheit dem interessanten Meinungsaustausch zuzuhören, der sicherlich viele der Zuhörer zum Nachdenken angeregt hat. Am späten Abend ging es dann nach einer gelungenen Veranstaltung wieder nach Uppsala.
Doch schon am Sonntag hatten Stockholm und St. Eugenia Katharina und mich wieder. Wir hatten uns an diesem Tag mit Schwester Birgit Stollhoff CJ, die seit Ende August als Teil ihres Terziats ein Praktikum in St. Eugenia absolviert, verabredet, um sie, die Gemeinde und Schwedens Hauptstadt näher kennenzulernen. Schon der Besuch der Messe war wiedermal ein spannendes Erlebnis in puncto katholische Kirche in Schweden: die Kirche war komplett besetzt (es standen und saßen Gottesdienstbesucher vor dem eigentlichen Kirchenraum) und man sah Gläubige verschiedenster Nationalitäten.
Beim anschließenden Kirchenkaffee – eine wichtige Tradition hier – hörte man ebenfalls verschiedene Sprachen. Schwester Birgit berichtete uns beiden über ihre Aufgaben in St. Eugenia und die zahlreichen Gruppen und Aktionen, die St. Eugenia bietet. Faszinierend! Übernachtungsmöglichkeiten für Flüchtlinge, Messe auf Gebärdensprache, nächtlicher Kaffeestand für Prostituierte, eine große Studentengruppe, ein eigenes Café und drei Chöre sind nur ein paar Beispiele.
Die Gemeinde ist sehr lebendig, trotz Diaspora-Situation!
Das sonnige Herbstwetter lockte uns dann zu einer Erkundungstour durch die Stadt. Zunächst waren wir Zuschauer bei der Wachablösung vorm Schloss und sind dann durch Gamla Stan (die berühmte Altstadt) und den Stadtteil Södermalm zur katholischen Domkirche St. Erik geschlendert und haben die Aussicht von Södermalm auf den Rest der Stadt genießen können. Stockholm ist wunderschön und immer einen Besuch wert! Am Abend ging es für Katharina und mich wieder nach Uppsala und morgen geht es für uns zwei wieder auf Reisen, aber dieses Mal nicht nach Stockholm. Wir werden berichten…!
Hälsningar från Uppsala (Grüße aus Uppsala),
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