Am Donnerstag schien wieder die Sonne und so konnten wir gut laufen und hatten eine brillante Aussicht auf den Lågen, einen Zuläufer des Mjösa Sees, der ganz türkis schimmerte und uns etwas an
das Mittelmeer erinnerte.
Wir waren jetzt im Dale-Gudbrands Tal, das mit unglaublichen Panoramen begeisterte, aber sich gleichwohl auch mit ständigem bergauf und bergab gehen unliebsam machte, denn dieser Teil des
Pilgerweges war tatsächlich unglaublich anstrengend. Auf jede Anhöhe folgte ein Abstieg auf den kurz darauf wieder ein Anstieg folgte.
Nach einigen Stunden des Wanderns beschlossen wir eine Mittagspause einzulegen, denn wir hatten am Straßenrand eine kleine Hütte entdeckt, in die man sich reinsetzen konnte. Neben dem gemütlichen
Sitzplatz hatte man aber wieder eine tolle Aussicht auf das Tal und den Fluss, der sich tief unter uns durch die Felsen zog.
Ich blickte in das Tal zurück und staunte über alles, was wir gelaufen waren. Ich blickte über Wälder, Felder, Auen, Häuser, Höfe, Tierweiden, die Straße, auf der wir gekommen waren und auf der
jetzt eine kleine korpulente Frau mit orangenem Rucksack lief, Berge und..., warte eine kleine korpulente Frau mit orangenem Rucksack? Ich sprang auf, das konnte doch nur... „Tiziana!!!“, rief
ich und lachte. Da kamen auch Felicia und Felix aus der kleinen Hütte heraus und blickten glücklich der kleinen Italienerin entgegen. Wir warteten eine Viertelstunde lang bis Tiziana auf unserer
Höhe war, denn die Straße war länger als man dachte und man konnte wirklich weit schauen.
Als Tiziana bei uns war, luden wir sie ein mit uns Mittagspause zu machen und so kam es, dass wir insgesamt 2 Stunden in eben jener kleinen Hütte am Straßenrand saßen und uns mit Tiziana
unterhielten.
Nach diesen zwei Stunden beschlossen wir weiterzugehen und Tiziana noch bis nach Skåden gård zu begleiten, denn dort wollte sie schlafen. Kurz vor diesem Ort, der wirklich schön war und sogar ein
kleines Museum beherbergte, machten wir mit Tiziana noch ein Abschiedsfoto, denn man weiß ja nie, ob man sich noch mal wieder sieht.
Während die nette Italienerin in Skåden gård blieb, liefen wir noch weiter und stießen auf einen echt schönen Ort, an dem wir zwei Menschen treffen sollten, die uns lange begleiteten.
Doch davon möchte ich ein Andermal erzählen und so kann ich euch nun nur noch aus dem schönen Norwegen grüßen und bis bald sagen, denn die Zeit wird knapp und wir müssen weiter laufen, weiter
durch grüne Auen und dichte Wälder.
Alles Liebe,
Konrad mit vielen Grüßen auch von Felicia und Felix.
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Gregor aus Geilenkirchen (Montag, 10 August 2015 17:53)
Lieber Felix,
tolle Sache!
Ich beneide Dich um Eure tollen Erfahrungen und Pfadfinderwanderungen im hohen Norden.
Euch weiterhin Gottes Segen und viele gute Begegnungen auf dem Olavsweg.
Genieße es
Dein Gregor